Der Holzsystembau ist eine gesunde, nachhaltige Bauweise. In jedem Fall? Was ist mit Formaldehyd, das Kopfschmerzen verursachen kann? Schliesslich ist gesunde, frische Luft entscheidend für das Wohlbefinden.

Die Holzbauweise hat gegenüber dem Massivbau unter anderem die Vorteile der effizienten, präzisen Vorfabrikation und dem Einsatz eines natürlichen, nachwachsenden Rohstoffs als Baumaterial. Holz ist CO2-neutral, heimelig, flexibel einsetzbar, hoch belastbar und nachhaltig. So weit so gut. Doch was ist mit Formaldehyd und anderen Emissionen? Sind diese im Holzbau zu befürchten?

Korrekt planen, konkret kontrollieren

Wichtig beim Bauen mit Holz und Holzwerkstoffplatten ist die eingesetzte Qualität – hier sind formaldehydfreie Verleimungen anzustreben. Ein wichtiger Punkt bildet aber auch der Innenausbau und die spätere Möbilierung eines Raums. So sind Anstriche und Farben, Bodenöle beim Parkett, Reinigungsmittel, Fugenmaterialien, Einbauschränke und Einrichtungsgegenstände entscheidend für Emissionswerte. Seitens Bauleitung muss auf eine korrekte Ausschreibung und vor allem auf deren Einhaltung beim Einbau geachtet werden, damit mögliche Quellen von Anfang an unterbunden werden.

Frischluftzufuhr entscheidend

Mitunter entscheidend zur guten Raumluftqualität – und damit Verhinderung von Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Übelkeit – ist die Frischluftzufuhr. Bei Schulhäusern zum Beispiel wird oft eine zu hohe CO2-Konzentration in den Räumen festgestellt, da hier nicht immer gelüftet wird bzw. werden kann. Daher empfiehlt sich der Einsatz einer Komfortlüftung, wie sie bspw. für die Minergie-Standards sogar vorgeschrieben wird. Mit der Komfortlüftung wird sichergestellt, dass auch bei einer hohen Belegung und geschlossenen Fenstern genügend Frischluft zugeführt wird und somit eine gute Raumluftqualität überhaupt ermöglicht wird.

Fazit: Baumaterialien, Anstriche und Möbelierungen sind zwar wichtig, doch nur mit genügend Frischluftzufuhr kann ein gesundes Klima für die Bewohner erreicht werden.

 
Kommentare zu
«Raumluftqualität mit der „richtigen“ Materialwahl & Co.»

Kommentare (2)

    16.07.2014

    rolf ebner

    Auch die sogenannte "Komfortlüftung" garantiert keine frische Luft.
    Im Gegenteil, eine solche Zwangsluft ist immer schon gebraucht, weil sie durch gerippte Rohre, Filter, Ventilatoren usw. strömt.
    Es gibt nur eine einzige Frischluft, und die kommt direkt vom Freien.
    Alles Andere ist ungesund und nützt ausschliesslich dem Handel.

    16.07.2014

    Renggli AG, Jeanine Troehler

    Grüezi Herr Ebner

    Wir haben die Erfahrung gemacht, dass viele Menschen sich nicht vorstellen können, wie die frische Luft via Rohre des Lüftungssystems in das Haus gelangen kann. Denn das Lüften mit Fenstern hat eine sehr lange Tradition. Die Komfortlüftung löst deshalb zuerst Skepsis aus. Doch bei den über 300 von uns eingebauten Komfortlüftungen haben wir kaum Reklamationen. Wir selber arbeiten in einem Minergie-Gebäude und haben im Sommer die Fenster manchmal geöffnet. Allerdings sind wir keine Allergiker und dürfen zudem ins ruhige Grüne schauen.

    Eine gut geplante, aber falsch installierte Komfortlüftung hält natürlich den von der HLK-Branche gemachten Versprechungen nicht stand. Auch wenn die Hausbewohner die Lüftung nicht warten und pflegen, haben sie eine schlechte Luftqualität. Es ist wie mit einem Auto: Die Nutzer müssen es regelmässig warten und reinigen, damit sie mit ihm zufrieden sind.

    Haben Sie konkret schlechte Erfahrungen mit der Komfortlüftung in Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus gemacht?

    Beste Grüsse,
    Ihre Renggli AG, Jeanine Troehler

Schreiben Sie einen Kommentar