Der erste Spatenstich – ein grosser Moment

In einer losen Serie gibt Leonie Eicher, Feng Shui-Beraterin aus Biel, Tipps und Tricks für ein stimmiges und erfülltes Bauen – im dritten Beitrag über den Spatenstich.

Freue dich, trinke ein Glas und betrachte die Gegenwart als dein Eigentum, alles andere überlasse dem Schicksal.
Euripides

Der Spatenstich

Alle späteren Bewohner des Einfamilienhauses sollten je eine Schaufel Erde ausheben, also auch die Kinder. Kinder machen solche Rituale freudig mit. Alle, die Kinder und die Erwachsenen, fühlen sich mit einem Haus sofort viel verbundener, wenn sie beim Spatenstich mitmachen dürfen. Kinder brauchen allenfalls die Hilfe der Erwachsenen, da die Erde je nach Bodenbeschaffenheit manchmal recht hart ist.

Früher machte man den ersten Spatenstich nach Möglichkeit an einem Samstag. So konnte man sich vom Feiern am folgenden Sonntag und Feiertag erholen. Man hatte dann auch das Gefühl, dass dem Fest noch mehr Würde und Feierlichkeit verliehen würde, weil am folgenden Tag ein heiliger Sonntag kam. Baut man nach den Regeln des Feng Shui, berechnet man einen günstigen Tag für das Spatenstichfest nach den Mondhäusern. Günstige Tage nach den Mondhäusern berechnen die meisten gut ausgebildeten Feng Shui Beraterinnen und Berater. Auch eine schöne Möglichkeit ist es, einen Tag auszusuchen, an dem der Mond zunimmt. So können Fülle und Wachstum Einzug halten.

Der Akt

Binden Sie ein schönes Band um den Griff des sauberen Spatens. Ziehen Sie Gummistiefel oder robuste Schuhe an. Nun gehen Sie mit allen Eingeladenen um das Grundstück herum. Sie schreiten alle zusammen in ruhigem Schritt die Grenzen der Parzelle ab. Kinder und Tiere dürfen herum hüpfen und rennen. Wenn Sie das Grundstück gemeinsam abgeschritten haben, gehen Sie zur Mitte des Landstücks. Dort stechen Sie die geschmückte Schaufel in die Erde und heben mit Kraft eine Schaufel davon aus. Nach und nach heben alle Beteiligten eine Schaufel Erde aus. Die ausgehobene Erde wird zu einem kleinen Berg aufgetürmt.

Das Fest nach dem Akt

Nun haben Sie Grosses vollbracht: Sie haben das Land in Ihren Besitz genommen. Sie sollten sich bewusst sein, dass Sie das Land beschützen wollen. Im Gegenzug wird es Ihnen Zufluchtsort, Tempel der Geborgenheit, Rückzugsmöglichkeit und Heimstätte sein. Nun werden Speisen und Getränke offeriert. Auf einem improvisierten Tisch gibt es kleine Häppchen: Brot, Käse, Früchte, Fleisch, Gemüse, Antipasti, Oliven - einfach alles, das Sie gerne mögen. Wichtig ist, dass alles von Hand gegessen wird. Es braucht kein Besteck, keine Servietten, keine Tischtücher, keinen Schnickschnack. Der Imbiss soll rudimentär, urtümlich, erdverbunden und animalisch sein. Dazu gibt es ein Glas Wein oder Champagner. Hier soll ein Glas benützt werden zum Anstossen, denn das Klingen der Gläser verbindet alle miteinander und vertreibt gleichzeitig die negativen Energien. Die Kinder erhalten Traubensaft oder alkoholfreien Champagner. Essen und trinken Sie und geniessen Sie dieses urtümliche und einfache Fest. Lachen Sie und spüren Sie die Verbindung zu diesem Stück Land, die in diesem Moment entsteht. Das Land ist Ihr Freund. Das Fest muss nicht lange dauern. Geniessen Sie es solange Sie möchten. Es kann auch nur kurz dauern; einfach genau so lang, wie es für Sie stimmt. Gehen Sie dann nach Hause und freuen Sie sich auf alles Schöne, das kommen wird!

Über die Autorin

Die 1959 geborene Leonie Eicher führt seit 2003 ihr eigenes Beratungsbüro „Feng Shui – Energie & Raum" in Biel. Sie begleitet mit ihren fachlichen und energetischen Kenntnissen den Bau von Gebäuden aller Art. Die vierfache Mutter und erfahrene Feng Shui-Fachfrau ist überzeugt, dass Menschen, die in den für sie stimmigen Räumen leben und arbeiten, glücklicher, kraftvoller und erfolgreicher sind.

Porträtfoto der Gastautorin Leonie Eicher