In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten haben wir enorme Fortschritte beim effizienten Einsatz von Energie gemacht. Neue Technologien wurden erfunden, bestehende verbessert und den effektiven Bedürfnissen angepasst. Dies betrifft bei weitem nicht nur Gebäude, auch die Antriebe unserer Fahrzeuge, industrielle Anlagen und unsere Haushaltsgeräte erbringen ihre Leistung mit deutlich weniger Energie oder Ressourcen als noch vor wenigen Jahren. Doch wir können noch viel mehr tun!
Ein moderner Kühlschrank benötigt deutlich weniger als die Hälfte an elektrischer Energie als noch vor circa 15 Jahren. Wo in einem üblichen Bau der 70er Jahre noch über 20 Liter Heizöläquivalente pro m2 nötig sind, um die Heizwärme bereitzustellen, sind es in einem Minergie-P Haus noch 3 Liter und in einem Minergie-A Haus, dank eigener Stromproduktion, sogar 0 Liter. Im Durchschnitt hat der Treibstoffverbrauch unserer Fahrzeuge von rund 8 Liter/100 km im Jahr 2002 auf knapp über 6 Liter/100 km im Jahr 2012 abgenommen.
Wir, als Gesellschaft, haben in der Energieeffizienz also schon heute viele Fortschritte und Erfolge zu verzeichnen. Trotzdem haben wir das Potential noch lange nicht ausgeschöpft. Es sind noch viele ältere Gebäude, Geräte und Fahrzeuge in Gebrauch, welche erst nach einer Sanierung oder bei Ersatz effizient werden.
Genügen die technologischen Fortschritte, die schon erzielten und diejenigen, die wir uns noch erarbeiten müssen, um die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft zu erreichen?
Rebound-Effekt
Eine Herausforderung um diese Ziele zu erreichen, ist der sogenannte Reboundeffekt. Dies ist der Fall, wenn das Potential einer Effizienzsteigerungsmassnahme nur teilweise oder gar nicht ausgeschöpft werden kann. Grund dafür können zum Beispiel geringere Stromkosten sein, welche dazu führen, dass man ein Gerät öfter nutzt. Ein neues Fahrzeug mit geringem Verbrauch kann dazu verleiten, öfter zu fahren. Nur: Wer dann das neue, energieeffiziente Auto zum Einkaufen nutzt, anstelle wie vorher das Fahrrad, spart die Energie eben doch nicht. Es verhält sich ähnlich wie mit der Light-Mayonnaise beim Abnehmen. Man gönnt sich etwas mehr, weil es ja nicht so viele Kalorien hat. Leider hat man am Ende genau so viele Kalorien wie mit einer normalen Mayonnaise verspeist.
Wie viel ist richtig?
Der Weg zu einer nachhaltigen Gesellschaft führt unter anderem auch über die Suffizienz. Ein Wort, das immer öfter in Bezug zu Ökologie auftaucht und in naher Zukunft voraussichtlich so selbstverständlich wie Effizienz wird. Vom lateinischen sufficere, was mit genügen oder ausreichen übersetzt wird, stammt die Frage nach dem rechten Mass ab.
Suffizienz mag im ersten Moment eine Abwehrhaltung provozieren, wenn es als Verzicht, Verbot oder Einschränkung wahrgenommen wird. Das ist aber gar nicht der Kern der Suffizienz, eigentlich ist es nur ein neuer Name für Aussprüche oder Mottos, die teilweise schon Jahrhunderte alt sind. „Weniger ist mehr", „Qualität statt Quantiät", „Reduce to the max". Auch in der Architektur und im Design hat die als Minimalismus bekannt gewordene Suffizienz ihre Spuren hinterlassen.
Die Frage nach dem rechten Mass können nur Sie für sich selbst beantworten. Trauen Sie sich Gewohntes zu hinterfragen und finden Sie Ihre persönlichen Antworten darauf. Beschäftigen Sie sich mit der Frage wie Sie mobil sein möchten. Ein grosses oder kleines Auto? Benzin, Diesel, Gas oder Elektro? Carsharing oder öffentlicher Verkehr und Fahrrad? Wie möchten Sie sich ernähren? Soll Fleisch Bestandteil Ihrer Ernährung sein oder möchten Sie vegetarisch kochen? Gar auf alle tierischen Produkte verzichten? Täglich Fleisch aus dem Supermarkt oder ein Mal pro Woche vom Metzger?
Auch beim Wohnen können/sollen Sie sich diese Fragen stellen. Wie möchten Sie wohnen? Wie viel Raum brauchen Sie? Worauf können Sie verzichten? Sind spezielle platzsparende Möbel sinnvoll, wenn man dadurch zum Beispiel das Heimbüro mit einer Schiebetür zum Gästezimmer umfunktionieren kann?
Mehr Raum auf weniger Fläche
Im Sinne der Suffizienz können Sie zum Beispiel ein Grundstück statt mit einem grossen Einfamilienhaus, mit einem Doppeleinfamilienhaus mit jeweils kleinerer Wohnfläche bebauen. So haben Sie den Verbrauch von Boden um die Hälfte reduziert. Durch die kleinere Wohnfläche sinken die Betriebskosten für die Heizung und auch das Baubudget wird entlastet. Dies eröffnet Ihnen neue Möglichkeiten. Den schönen Echtholzparkett, den Sie an der letzten Ausstellung gesehen haben oder die wunderschöne freistehende Badewanne, von der Sie schon lange träumen. Die Hausautomation, die Ihnen erlaubt über das Smartphone auf die Technik in Ihrem Haus zuzugreifen. Ein Esstisch vom ortsansässigen Möbelschreiner, der einheimisches Holz verwendet und dieses zu Einzelstücken verarbeitet. Die Holzterrasse im Garten, welche im Sommer zu Ihrem gemütlichen Wohnzimmer wird. Dies sind nur wenige Beispiele, was Sie stattdessen machen könnten.
Wohnen mit neuem Ansatz
Eine mögliche Antwort auf diese Fragen geben auch die Modulhäuser von Renggli. Ein neuer Ansatz, der für Sie genau richtig ist oder Sie zusätzlich inspiriert? Entspricht eher das Gartenmodul Ihren Vorstellungen oder das vereinfachte Bungalow?
Beim Bauen sind alle diese Entscheidungen wichtiger und von grösserer Tragweite als bei einem Staubsauger, den man nach wenigen Jahren durch ein neues Modell ersetzt. Lassen Sie sich inspirieren und haben Sie den Mut, beim Gespräch mit Ihrem Projektberater oder Architekten auch unkonventionelle Ideen anzusprechen und diese anschliessend umzusetzen, wenn sie Ihrer Vorstellung vom Leben entsprechen.
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