Bei beiden Bauarten stehen Architekten dahinter und bei beiden sind die Produktionsbedingungen ähnlich. Die Möglichkeiten, welche die Architekten und die Bauherrschaften haben, machen den Unterschied.

Wenn ich Freunden sage, wo ich arbeite, ist die erste Reaktion oft: «Ach, bei so einem Fertighausanbieter?!» Auf meine Gegenfrage, was sie denn darunter verstehen, fallen dann Worte wie «günstig, schnell gebaut und Katalogauswahl». Doch das entspricht nicht unserem Alltag.

Ein Fertighaus: Im Werk vorgefertigt und schnell montiert

Grundsätzlich werden Fertighäuser in einem Werk vorgefertigt, auf die Baustelle transportiert und in kurzer Zeit montiert. Das ist der gemeinsame Nenner der Hersteller. Fertig. Denn alles, was darüber hinaus geht, ist von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich:

  1. Ein Fertighaus kann eines aus Beton, Stein oder Holz sein.
  2. Fertighäuser werden aus Katalogen mit verschiedenen Typen (deshalb auch Typenhäuser oder Kataloghäuser) ausgesucht. Sie erhalten genau das, was im Katalog vorgegeben ist und bezahlen den entsprechenden Preis.
  3. Individuelle Wünsche sind in Grenzen umsetzbar. Sie schlagen allerdings mit Mehrkosten und Aufpreis zu Buche. Ein Beispiel: Ist im Schlafzimmer nur eine Steckdose beim Fenster auf 1 Meter Höhe vorgesehen, erhalten Sie genau diese. Sobald Sie eine bei der Türe wollen und je zwei für die Nachttischlampen, bezahlen Sie diese extra. Zur Montage und den Steckdosen wird der Anbieter auch ein Honorar für die Planänderung aufschlagen.

Ein Architektenhaus: Auf Wünsche und Standort zugeschnitten

Wer unsere Entwurfsarchitekten oder Fertigungsmitarbeitenden in unserem Werk besucht oder realisierte Gebäude sieht, der ahnt schnell: Da steckt viel mehr dahinter.

Fertigung eines Dachelements auf einem Schmetterlingstisch.

Bei dieser Station arbeiten ein Fertigungsmitarbeiter (im Hintergrund links) und ein Lernender Zimmermann an einem Dachelement.

Element am Kran wird von Montagemitarbeiter an die passende Position verschoben.

Ein Zimmermann bringt ein Deckenelement bei der Montage eines Einfamilienhauses an die passende Position.

Architektenhaus von Renggli

So sieht ein individuell geplantes Architektenhaus in Hanglage aus...

Restaurant OX in Engelberg mit Schneebedecktem Dach.

... oder ein Restaurant, ebenfalls im Holzsystembau vorgefertigt und ein Unikat.

Jedes Einfamilien- oder Mehrfamilienhaus, jedes öffentliche Gebäude sieht anders aus. Die Wandelemente werden zwar nach einem bestimmten System vorgefertigt (z.B. der Wandaufbau), doch jedes hat eine andere Länge, andere Fenster und eine andere Fassade. Wir nennen das ein «Architektenhaus», weil es individuell von einem Architekten entworfen worden ist. Dieser geht auf die Wünsche und Vorstellungen der Bauherrschaften ein. Er behält auch die Bauordnung, den Baugrund, die Lage, das Budget sowie die Ausbauvorstellungen u.s.w. im Auge. Das ist alles komplexer, als bei einem Haus aus dem Katalog und es stehen der Bauherrschaft viel mehr Gestaltungsmöglichkeiten offen.

Fazit: Wann ein Fertighaus und wann ein Architektenhaus?

Es gibt gute Gründe für ein Fertighaus: Wenn die Bauordnung unkompliziert, das Bauland flach, die Ausbauwünsche ohne individuelle Details und das Budget reduziert sind, kann ein Fertighaus passen.

Ist die Bauordnung hingegen komplex, liegt das Bauland am Hang, haben Sie besondere Ausbau- und Materialwünsche und legen Wert auf eine individuelle Architektur, dann ist das Architektenhaus die richtige Wahl für Sie.

Ihr nächster Schritt

Möchten Sie ein schönes, nachhaltiges «Wohlfühl-Zuhause» in der Schweiz? Wir begleiten Sie gerne vom ersten Architekturentwurf bis zur Schlüsselübergabe - dabei ist jedes Renggli-Haus ist ein Unikat.

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Kommentare zu
«Fertighaus gleich Architektenhaus. Oder doch nicht?»

Kommentare (1)

    28.12.2020

    Nini45

    Sehr interessant zu sehen wie so ein Fertighaus gebaut wird. Toller Artikel und super Bilder!

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