Die Zeitumstellung im Herbst führt vermehrt zu ungebetenen Besuchern. Zeit, dass Sie sich Gedanken machen über die Sicherheit Ihrer (geplanten) Fenster. Denn es gibt kein schlechteres Gefühl, als nach Hause zu kommen und festzustellen: Da war jemand hier, der nicht hätte hier sein dürfen!
Fast 80 % aller Einbrecher gelangen über Fenster und Balkontüren ins Haus. Dabei werden die Fensterflügel mit teilweise erstaunlich einfachem Werkzeug und viel Muskelkraft aufgehebelt. Einbrecher, die so vorgehen, sind im Gegensatz zu denjenigen, die Scheiben einschlagen, sogar leise und verletzten sich sogar noch weniger.
Das «30-Sekunden-Fenster»
Besonders alte und mangelhaft gesicherte Fenster schützen wenig vor Einbruch. «30-Sekunden-Fenster» sagen die Fachleute dazu: Diese sind mit Schraubenzieher und Zange in weniger als 30 Sekunden geknackt. Meist verfügen diese Fenster über nur einen bis zwei Verschlusspunkte, ein abschliessbarer Fenstergriff fehlt. Einbrecher kennen sich aus: Sie suchen explizit nach diesen Schwachstellen.
Einbruchhemmende Fenster
Am Beschlag, am Griff und am Glas setzen einbruchhemmende Fenster an. Sie besitzen diese drei Sicherheitsmerkmale:
1. Mehrere Sicherheitsschliessteile und Pilzkopfzapfen aus Stahl, die verhindern, dass die Fensterflügel vom Einbrecher aufgehebelt werden.
Fenster mit mehreren Sicherheitsschliessteilen aus Stahl
Foto: 4B Fenster AG
Pilzkopfzapfen, der ins Schliessteil einfährt und aufgrund des Pilzkopfs das Aushebeln des Fensterflügels verhindert
Foto: 4B Fenster AG
2. Einen abschliessbaren Fenstergriff, der viel Kraft standhält und von aussen nicht geöffnet werden kann.
Der abschliessbare Fenstergriff verhindert das Öffnen von aussen
Foto: 4B Fenster AG
3. Ein Verbundsicherheitsglas (VSG), das durch die mit reissfester Folie verbundenen Glasscheiben nicht durchbrochen werden kann.
Beim Verbundsicherheitsglas werden zwei Glasscheiben mit einer reissfesten Folie verklebt. Somit ist das Durchschlagen der Scheibe unmöglich.
Foto: Glas Trösch
Moderne Fenster mit einer soliden Mehrpunkteverriegelung schrecken Einbrecher ab: Bei solchen benötigen sie zu viel Zeit für den Einbruch und verursachen auffällig viel Lärm. Der Einbrecher wird sich bei einem anderen Haus nach einem schwachen Fenster umsehen.
Höhere Widerstandsklasse für gefährdete Fenster
Besonders an neuralgischen Punkten, zum Beispiel im Parterre oder an nicht gut einsehbaren Stellen, rate ich Ihnen, auf mehr als den Standard zu setzen. Je nach Anforderung und Einbauort können Sie zwischen drei Widerstandsklassen (Resistance Class) RC1, RC2 N und RC2 wählen. Sie unterscheiden sich durch die Anzahl Schliesspunkte, den Griff und das Glas.
Übersicht der Widerstandsklassen RC1 bis RC2 aufbauend auf einer Grundsicherheit mit vier Schliesspunkten ohne abschliessbaren Fenstergriff (links) bis zu RC2 (rechts).
Bild: 4B Fenster AG
Kellerfenster sind besonders gefährdete Fenster.
Foto: 4B Fenster AG
Wenn Sie sich also wirksam gegen Einbruch schützen möchten, planen Sie bei einem Neubau von Anfang an einbruchhemmende Fenster ein. Bei bestehenden Gebäuden können Sie alte Fenster durch einbruchhemmende Fenster ersetzen oder sie nachrüsten.
Schwachstellen am Eigenheim
Bekannte Schwachstellen am Eigenheim:
- ungenügend gesicherte Fenster und Türen
- ungesicherte Kellerfenster und Lichtschächte
- leicht erreichbare Balkone, Terrassen und Dächer (keine Steighilfen wie Leitern herumstehen lassen)
- zu wenig gesicherte Nebenräume wie Estrich, Keller und Garage
Wo am Haus welche Sicherheitsstufe empfehlenswert ist, weiss der Fensterbauer oder die Generalunternehmung.
Sichere Fenster und Türen. Und dann kommt der Faktor Mensch
«Gelegenheit macht Diebe»: Vergessen Sie trotz sicherer Fenster und Türen nicht den Faktor Mensch. (Ver-) schliessen Sie Fenster und Türen, wenn Sie nicht zu Hause sind – konsequent und alle noch so kleinen Fenster. Einzige Ausnahme: Das Katzentürchen.
Über den Autor
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Josef Schumacher ist Marketing Manager bei 4B, unserem Hauptlieferanten für Fenster. |
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