Eigentlich planten die Hardeggers, ihr Haus an die nächste Generation abzutreten, sobald sich dort Nachwuchs ankündigte. Aber als es dann so weit war, zweifelten doch alle Beteiligten, ob das zu diesem Zeitpunkt sinnvoll war. Auch Schwiegersohn Lukas Erni, Architekt bei Renggli. Zum Glück, wie sich später herausstellte.
Da steht ein Haus in Neuenkirch, zu gross für die Besitzer, deren Kinder längstens ausgezogen sind. Zu klein für zwei Familien, auch wenn sie sich gut vertragen. Die Hausbesitzer sind bereit, ihr Haus der nächsten Generation zur Verfügung zu stellen, wenn sie für sich selber ein anderes nettes Plätzchen finden. Doch niemand in der Familie kann sich zu diesem Zeitpunkt für diese Lösung erwärmen.
Das war die Ausgangslage beim Einfamilienhaus von Margrith und Josef Hardegger. Der ursprüngliche Plan eines Generationenwechsels in ihrem Haus wollte nicht so recht aufgehen. Nach der Geburt ihres Sohnes Andri stand Doris und Lukas Erni-Hardegger der Sinn noch nicht nach einem grossen Umzug. Erst mit dem zweiten Kind wuchs der Wunsch nach mehr und eigenem Wohnraum. Derweil stellten die Eltern von Doris fest, dass es zum Zuhausebleiben keine befriedigende Alternative gab. Aber wäre es denn nicht möglich, mit einem Anbau Platz für beide Familien zu schaffen?
Also brüteten die Familien ausgiebig über verschiedene Anbau- und Ausbaupläne. Diese zeigten aber klar, dass im Rahmen der gesetzlichen und örtlichen Gegebenheiten der Raumgewinn eher bescheiden blieb. Auch die Sonne hätte jeden Anbau mit Nichtachtung gestraft. Also war Umdenken angesagt. Statt faule Kompromisse zu schliessen, nutzte Schwiegersohn Lukas die Gelegenheit, sich als einfallsreichen Architekten in Szene zu setzen. Ganz nach dem Motto «Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist» präsentierte er seinen Angehörigen nach der Zeit des Zauderns und Zweifelns Pläne für ein Mehrgenerationenhaus, das sich mit den örtlichen Sachzwängen auf völlig neue Art arrangierte und die beiden Familien begeisterte. Seine Idee sah vor, das alte Haus bis auf den Keller abzubrechen und darauf ein schönes neues Renggli-Haus nach Mass aufzusetzen. Zu den planerischen Herausforderungen gehörten zum Beispiel die unterschiedlichen Bedürfnisse seiner Schwiegereltern und seiner Kinder, was die Lautstärke im Alltag betrifft. Bei aller Freude an Enkelkindern wird ab einem gewissen Alter der Wunsch nach Ruhe und Rückzug laut. Darum liess Lukas die gesamte Decke über dem EG mit 140 Millimeter Kalksplittschüttung ausführen. Damit dringt kaum Schall ins Obergeschoss, das sich die Hardeggers zum Wohnen ausgewählt hatten. Auch innerhalb der Wohnung der Familie Erni sorgt dieser Schallschutz zwischen Eltern- und Kinderräumen für unbelastete Familienverhältnisse.
Während die Schwiegereltern also oben ihr Zuhause bezogen haben, trifft man die Jungmannschaft eher unten im Garten an oder beim Spielen auf der ruhigen Quartierstrasse. Im Innern haben sich die lange Sitzbank im Essbereich und die Plätze beim Schwedenofen als beliebte Hotspots herausgestellt. Mia andrerseits schätzt den Rückzug in die Ruhe ihres eigenen Zimmers sehr.
Kommentare (1)
05.04.2019
Hausholzfan
Dass es bei der Montage ungewöhnliche Verzögerung gibt, weil Teile an einem Wandelement in der Fabrikationshalle an der falschen Stelle angeschraubt wurde ist wirklich ärgerlich. Öfter nehmen solche Details mehr Zeit als man es denken kann.