Dr. Brigitte Buchmann, EMPA, Departementsleiterin Mobilität, Energie und Umwelt, über die Wichtigkeit der CO2-Bilanz im Energiesystem.
Experten aus der Elektromobilität, Stromerzeugung, Speicher- und Gebäudetechnik geben Einblick in den aktuellen Stand der Technik. In mehreren Beiträgen äussern sich die Referenten zu ihrer Sicht der Dinge. Hintergrund war unser Fachevent «Strom – vom Dach in den Tank» vom 6. April 2017 in Schötz.
Dr. Brigitte Buchmann, EMPA, Departementsleiterin Mobilität, Energie und Umwelt
Dr. Brigitte Buchmann von der EMPA zeigte das CO2-Reduktionspotential der Elektromobilität auf. Sie schlägt drei Lösungsansätze vor, um erneuerbare Energiequellen besser zu nutzen:
- Energie speichern und später brauchen
- Energie in andere Energieträger umwandeln
- Die Nachfrage nach Energie so steuern, damit die Nachfrage das Angebot trifft.
Ein Aspekt ist ihr besonders wichtig: Auch die strombasierte Mobilität, seien das Elektro-, Wasserstofffahrzeuge oder Fahrzeuge mit synthetischen Treibstoffen, hat ihre Kehrseite. Sie führt zwar zu einer tieferen CO2-Belastung. Das Stromnetz wird dadurch aber stärker belastet. Eine Gesamtbetrachtung ist deshalb unerlässlich. Besonders in Bezug auf die Herkunft des Treibstoffs. Sie spielt in der Realität die grösste Rolle, wird in der CO2-Gesetzgebung aber heute nicht berücksichtigt. Die beste Lösung ist deshalb, nicht verwendete, erneuerbare Energie flexibel für die Mobilität zu nutzen.
Die Empa arbeitet in diesem Bereich mit Partnern aus Forschung, Wirtschaft und der öffentlichen Hand zusammen. Sie haben unter anderem den Future Mobility Demonstrator «move» entwickelt. Denn die Empa sieht eine grosse Chance in der Umwandlung erneuerbarer Elektrizität in CO2-arme und speicherbare Energieträger. Diese können Wasserstoff oder Methan sein und als Treibstoffe für den Individual- oder Güterverkehr dienen.
Was sollen die Zuhörer mitnehmen?
Dr. Brigitte Buchmann hat ihre Botschaft ans Publikum zusammengefasst:
- Wenn wir Erfolg haben wollen, müssen wir alle an einem Strick ziehen. Das Energiesystem ist heute zu komplex, dass einzelne Akteure viel bewirken könnten. Alle Player müssen zusammenspielen.
- Und um energieeffizienter zu werden und erneuerbare Energiequellen besser zu nutzen, müssen wir unbedingt das Energiesystem und die CO2-Bilanz in ihrer Gesamtheit betrachten.
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