Warum diese Durchmischung? Zwei Schwestern, die hier in einem Bauernhaus aufgewachsen sind, haben die Parzelle geerbt. Ihr Herz schlug für Holz und für das swisswoodhouse-Konzept. Der Holzbau war für ihre Belange genau das Richtige und somit gesetzt. Co-Investor Martin Kummer von der Immo Treier AG ist als Bauunternehmer im Massivbau gross geworden und hätte darum sein Investment lieber in Stein gehauen. Im Hybridbau haben sich beide Parteien gefunden, die architektonische Harmonie über die vier Bauten hinweg wurde gewahrt. Schmerzlich war für die Schwestern nur noch, dass für die Überbauung viele Obstbäume gefällt werden mussten, in deren Schatten sie als Kinder aufgewachsen sind.
Geblieben ist die Sonne, die nun nicht mehr Bäume, dafür tolle Sitzplätze und vor allem tüchtige Solarpanelen bescheint. Die Fotovoltaikanlagen auf den Dächern, in den Brüstungen der Attikaterrassen und in den Fassaden sind so ausgelegt, dass sie in der Jahresbilanz mehr Leistung erbringen, als das ganze Areal benötigt. Wir sprechen hier also von einer Plus-Energie-Wohnüberbauung, deren Startschuss übrigens fast zeitgleich mit der Abstimmung vom 21. Mai 2017 zum Energiegesetz (Energiestrategie 2050) gefallen ist. Man könnte also sagen, swisswoodhouse Möriken hat die Energiewende mit eingeläutet.
Auf dem Weg ins Jahr 2050 ist aber nicht nur das politische Bekenntnis zu erneuerbaren Energien nötig, sondern auch Verbraucher, die ihr Nutzungsverhalten anpassen. Auch hier haben die Projektbeteiligten eine Lösung gefunden, auf die Wohnraumnutzer wie auch Immobilienbewirtschafter schon lange gewartet haben. Die Bewohner sind in einer Strom-Eigenverbrauchsgemeinschaft zusammengeschlossen und haben in Echtzeit Zugriff auf den sogenannten «Eigenverbrauchsmanager» – eine von Smart Energy Control AG entwickelte Software. Das System wurde mit grossartiger Unterstützung des Stromversorgers EVU RTB Möriken-Wildegg implementiert. Es schafft in erster Linie Transparenz und damit die Möglichkeit, auf seine eigene Energiebilanz zu achten. Und das lohnt sich. Der Eigenverbrauchsmanager steuert ein Bonussystem für die Bewohner: Wird wetterbedingt kein Eigenstrom produziert, bezahlt der Bezüger den normalen Tarif des Stromversorgers. Steht genügend Solarstrom zur Verfügung, fällt der Preis herunter auf einen tieferen Solartarif und der Stromüberschuss wird an das Elektrizitätsunternehmen verkauft. Der Stromverbrauch wird individuell erfasst und automatisiert abgerechnet. Das entlastet die Verwaltung und schafft Anreize dafür, Strom dann zu nutzen, wenn er günstig vorhanden ist und die Sonne scheint.
Alle an diesem Projekt beteiligten Parteien können sich daran freuen, ein Stück Zukunft geschrieben zu haben. Eine zusätzliche Freude wurde den beiden Schwestern anlässlich der Aufrichtfeier zuteil: Die Gartenarchitektin hat bei der Planung der Bepflanzung genau im Bereich der ehemaligen Obstbäume einen neuen kleinen Obsthain angelegt. Und Renggli hat es sich nicht nehmen lassen, die vier Bäume zu stiften. Es hätte kein emotionaleres Geschenk geben können!
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Markus Gabriel ist Inhaber und Creative Director bei der Agentur Angelink. Er schreibt seit Jahren Texte für das Renggli-Kundenmagazin «Faktor Raum» und den Fachblog.
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