Wenn ein Restaurant gemütlich werden soll, fällt die Wahl der Betreiberin schnell auf Holz als Baumaterial. Gemütlich sollte es unbedingt werden, das neue Personalrestaurant des Transportunternehmens Galliker in Altishofen. Man dachte an eine Aufstockung des Firmengebäudes, aber lange nicht an das eigentlich Naheliegende.

Nachher: Plus ein Geschoss - auf dem Gebäudeteil mit der roten Fassade befindet sich nun das neue Stockwerk mit dem Personalrestaurant Galliker.
Vorher: Die Liftüberfahrt mit dem Firmenlogo in der Gebäudemitte ist hier noch sichtbar.

«Wir wollen unseren Mitarbeitenden eine Wohlfühloase für die Verpflegung bieten. Ziel erreicht!»
Corinne Galliker, Leiterin Verkauf/Marketing Galliker Transport AG

Personen bedienen sich am Salatbuffet und sprechen miteinander
Severin Meier, Geschäftsinhaber Meyer Partyservice, im Gespräch mit der vierten Generation der Galliker-Unternehmensfamilie: Fabio Studer, Leiter IT, Corinne Galliker, Leiterin Verkauf/Marketing, und Peter Galliker jun., Leiter Transport/Filialen (von links).
Breites kulinarisches Angebot: Täglich dürfen Galliker-Mitarbeitende und externe Gäste zwischen einem Tages-, Vegi- und Asia-Menu wählen.
Vor Ort oder Take-Away? Wenn es geht, lieber vor Ort – schliesslich ist es so schön hier!

«Das neue Restaurant lässt keine Wünsche offen: Von der Einrichtung und der Akustik bis hin zur modernen Küche ist alles perfekt aufeinander abgestimmt.»
Severin Meier, Geschäftsinhaber Meyer Partyservice AG

Die Bedeutung eines gemütlichen Personalrestaurants kann man in Zeiten fehlender Fachkräfte nicht hoch genug einschätzen. Das alte Personalrestaurant genügte in dieser Hinsicht den heutigen Ansprüchen nicht mehr. Was Peter, Rolf und Esther Galliker sowie der nachfolgenden Generation der Familie vorschwebte, war keine nur zweckmässige Betriebskantine, sondern eine «Wohlfühloase » – ein Zeichen der Wertschätzung gegenüber den Menschen, die den Betrieb erfolgreich am Laufen bzw. am Fahren halten. Während die alte Verpflegungsstätte im Nebengebäude untergebracht war, sollte das neue Restaurant das Logistikgebäude Nr. 2 krönen: als Dachaufstockung. Natürlich dachte man, dass der Aufbau eines typischen Industriegebäudes aus Beton und Stahl mit denselben Materialien am besten gelingen müsste. Doch weit gefehlt.

Gleich zwei Vorprojekte von angesehenen Unternehmen konnten bei der Präsentation nicht überzeugen. Also wandte sich Peter Galliker an einen guten, bloss 15 Kilometer entfernten Nachbarn, der ihm schon immer von den Vorzügen des Holzbaus vorgeschwärmt hatte: Max Renggli. Dieser rang ihm – hartnäckig, wie Hölzige sein können – schon vor Jahren das Versprechen ab, auch einmal etwas in Holz zu bauen. Jetzt war der Moment gekommen. Diese besondere Ausgangslage schaffte hohen Erwartungsdruck gegenüber Renggli und dem Holzbau, der aber auf den Schultern des erfahrenen Projektleiters Mario Wapf gut aufgehoben war: «Die hohen qualitativen Erwartungen der Bauherrschaft wollten wir auf jeden Fall erfüllen. Und ein Personalrestaurant baut man nicht alle Tage. Das war unser Ansporn, jeden Tag das Beste zu geben.»

Bei der Planung dieses Projekts standen zwei Aspekte im Fokus: Nachhaltigkeit im Bau und die optische Einheit des aufgestockten Gebäudes mit dem bestehenden Komplex. Der Baustoff Holz bietet für die Aufstockung eines Gebäudes zahlreiche Vorteile, allen voran: Er ist leicht. Das geringe Eigengewicht bei hoher Tragfähigkeit macht kostspielige Verstärkungen in der Statik des bestehenden Gebäudes überflüssig. Die präzise Vorfertigung im Werk erlaubt das Bauen unter vollem Betrieb bei sehr kurzer Montagezeit und geringen Emissionen. Dann kommt Holz auch mit engen Platzverhältnissen und Terminen gut zurecht. Ausserdem reguliert es von Natur aus die Luftfeuchtigkeit und erzeugt Behaglichkeit, wie sie in Gallikers Pflichtenheft zuoberst vermerkt war. Des Weiteren ist im Holzrahmenbau die Wärmedämmung bereits enthalten, woraus eine grössere Nutzfläche resultiert. Ganz nebenbei passt Holz viel besser in die Nachhaltigkeitsstrategie des Transportunternehmens als noch mehr Beton und noch mehr Stahl.

Das Resultat lässt sich sehen. Und spüren. Ob Mitarbeitende oder Geschäftspartner, die in Altishofen zu Besuch sind: Alle Gäste loben die «Wohlfühloase», noch bevor sie kulinarisch verwöhnt werden. Eine Umfrage von Thomas Wechsler, Leiter Infrastruktur bei der Galliker Transport AG, erteilte dem Projekt Bestnoten in sämtlichen Disziplinen. Besonders gelobt wurden das Ambiente, die Akustik und das Raumklima, das den Hitzetest des vergangenen Sommers dank der Kühlelemente in der Akustikdecke bravourös bestanden hat. Auch Restaurantbetreiber Severin Meier ist begeistert: «Das neue Restaurant ist top ausgestattet und lässt keine Wünsche offen. Von der Einrichtung und der Akustik bis hin zur modernen Küche ist alles perfekt aufeinander abgestimmt.»

Aus bautechnischer Sicht war der Brandschutz eine ungewöhnlich komplexe Aufgabe. Die Richtlinien sind für ein Restaurant mit grosser Personenbelegung und darunterliegenden Büro- und Lagerräumen kein Spaziergang. Hier hat sich gezeigt, dass es sinnvoll gewesen wäre, früher und enger mit den Spezialisten zusammenzuarbeiten. «Dadurch hätte sich der Bauablauf noch etwas schlanker gestalten lassen», sagt Thomas Wechsler. Doch durch transparente Information an die Mietenden stiess die immer noch sehr kurzzeitige Belastung durch Lärm, Staub und Wasser auf viel Verständnis. Am Ende zählt ohnehin nur das Ergebnis, das auch deshalb bemerkenswert ist, weil man den Ausbau von aussen kaum bemerkt. Dank Holzbau war es möglich, das zusätzliche Stockwerk formal so in die bestehende Einheit des Industrieparks zu integrieren, als sei es schon immer da gewesen.

Peter Galliker, so viel steht fest, ist heute ausgesprochen froh, sein Versprechen bei Max Renggli eingelöst zu haben. Umwelt- und betriebsklimatisch hätte ihr Bauvorhaben nicht besser gelingen können. Der Höhepunkt war für ihn die Eröffnung. Nicht wissend, dass alles schon dafür bereit war – im Holzbau geht eben alles schneller, als man denkt –, erhielt er die Eröffnung zu seinem sechzigsten Geburtstag «geschenkt». Und er war der Erste, der hier mit Familie und Freunden seinen Geburtstag feiern konnte.

Details zum Bauprojekt

BauherrschaftGalliker Transport AG
ArchitekturRenggli AG
BaustandardMuKEn
Baujahr2022
Konstruktion AufstockungHolzsystembau
NutzungPersonalrestaurant mit zwei Terrassen und Platz für ca. 150 Personen
Leistungen Renggli AGArchitektur
Holzbau-Engineering: Statik/Bausystem und Brandschutz
Holzbau

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Über den Autor

Porträtfoto Texter Markus Gabriel
Markus Gabriel

Markus Gabriel ist Inhaber und Creative Director bei der Agentur Angelink. Er schreibt seit Jahren Texte für das Renggli-Kundenmagazin «Faktor Raum» und den Fachblog.

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«Ein erstklassiges Personalrestaurant»

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