Ja! Aber nicht ohne Veränderungen. Denn Lehrlinge zwingen dazu, den Betrieb vorbildlich zu führen; Sie haben neue Ansprüche an Werkzeuge, Maschinen und Tische. Auf Initiative von Martin Eiholzer, Lehrlingsverantwortlicher der Renggli AG, erfuhr auch die Lehrlingswerkstätte einen Wandel. Unsere Lernenden wissen das zu schätzen.
Die Affinität zum Thema Holz müssen wir unseren Lernenden nicht mehr beibringen. Den Umgang mit Werkzeugen, die statischen Eigenschaften sowie den exakten Modellbau schon. Modelle, die von Hand, mit Zeit und Fleiss erstellt werden, bilden das Rüstzeug für einen guten Zimmermann. Dies sieht auch Andrin Schmid, Lehrling im 2. Lehrjahr so. «Die Modelle sind immer eine Herausforderung. Mit genügend Zeit und Genauigkeit kommt es aber meistens gut.»
In der Baubranche ist die Digitalisierung in aller Munde. Martin Eiholzer hat dazu eine klare Meinung. «Die Digitalisierung lässt sich im Holzbau und im Beruf Zimmermann nicht mehr wegdenken. Umso wichtiger ist es, den Lernenden das Handwerk von der Pike zu lehren.» Handgefertigte Modelle seien deshalb umso wichtiger, um ein Gespür und Verständnis für den Holzbau zu entwickeln. Während der Lehrzeit fertigen die Lernenden mehrere Modelle unterschiedlicher Komplexität an; Ein A Modell mit verschiedenen Holzverbindungen, einen Zimmermannsknoten aus sechs Holzarten, anschliessend ein Balkenlagen-, Riegelwand- und Klauenbugmodell. Abschliessend stehen die schwierigen Plattenschiften- und das Grat-Kehlmodell an. All diese Kenntnisse kommen dem Zimmermann auf der Baustelle zu Gute. Lernende wie Andrin lesen aus 3D-Plänen die notwendigen Informationen für die Montage der Elemente heraus. Daraus ergebe sich eine digitale Baukultur basierend auf Tradition, Handwerk und moderne Technik, lässt Martin verlauten.
Die Lehrlingswerkstätte bildet den Raum des Schaffens und Entdeckens. «Wir haben neue und grössere Tische. Eine Zwischenwand trennt die Werkstätte in zwei Bereiche, eine akustische Massnahme für angenehmes Arbeiten. Und das Beste ist natürlich die neue Musikanlage.» lässt Samuel Zurkirchen nicht ohne Stolz verlauten. Nico Himmler, 4. Lehrjahr lobt den engagierten Lehrmeister. «Martin ist extrem engagiert. Er steht uns sogar an Samstagen helfend zur Seite, wenn wir bei einem Modell nicht weiter kommen. Das schätzen wir sehr.»
Für Martin ist es dann auch wichtig, die Philosophie der Renggli AG bei der Ausbildung der Lernenden weiter zu tragen. «Wir wollen den jungen Leuten einen Raum bieten, in welchem Sie - auch in Ihrer Freizeit - unter besten Bedingungen ihr handwerkliches Geschick verbessern.» Das helfe im Endeffekt auch der Firma Renggli. Ganz nach dem Motto: Verlieren wir nicht die Eigenschaft, das Material zu spüren.
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