Holz ist absolut im Trend. Bauherren finden zurück zu unserem heimischen Rohstoff und erinnern sich oft an das Haus, in dem sie aufgewachsen sind. Investoren reiten auf der Welle des ökologischen Denken und Handeln und setzen vermehrt auf Nachhaltigkeit. Auch die Architekten haben die Möglichkeiten des modernen Holzbaus entdeckt und prägen diesen Trend mit, was man an der deutlichen Zunahme von Holzfassaden bei neuen Gebäuden sieht. Oft ist jedoch gar kein Holzbau dahinter, sondern nur das Kleid in Holz ausgeführt… doch, ist das sinnvoll?

Nicht jeder Architekt, der dem Trend „Holz“ folgen möchte ist gewohnt einen Holzbau zu planen und auch umzusetzen. Auch nicht jede Bauherrschaft, welche das Holz aussen sehen möchte, kann sich einen Holzbau in der Struktur vorstellen. Aus diesen Gründen werden zurzeit viele, auch grössere Gebäude in Massivbauweise erstellt und anschliessend mit einer Holzfassade verkleidet. Dies ist schade, weil damit viele wertvolle Vorteile des Holzbaus nicht genutzt werden können und auch die Kosten eher höher sind bei dieser Ausführung.

 

Die ungenutzten Vorteile des Holzbaus sind:

  • Holz hat eine geringe Wärmeleitfähigkeit, das bedeutet der Baustoff hat sogar eine Wärmedämmeigenschaft, welche mit dünneren Wandaufbau genutzt werden kann und so zu mehr Wohnfläche (Ausnutzung) führt.
  • Eine Holzbauwand hat „handwarme“ Oberflächen, was sich sehr positiv auf das Raumklima auswirkt. Die gefühlt warme Abstrahlung begünstigt die Raumtemperatur und reduziert schlussendlich die Heizkosten.
  • Der Holzbau ist eine trockene Bauweise. Lange Trocknungszeiten während der Bauphase entfallen und Feuchteschäden aufgrund mangelnder Austrocknung sind praktisch ausgeschlossen.
  • Die Wandelemente können im Werk vorgefertigt werden, was zu einer sehr hohen Präzision und Qualität führt. Sogar die Fenster können bereits vorgängig in die Wandelemente eingebaut werden und somit ist die Gebäudehülle direkt nach der Elementmontage dicht.
  • Die Montage der vorgefertigten Elemente erfolgt schnell, termingerecht und verkürzt die Bauzeit erheblich. Die Fassadenverkleidung kann meistens bereits im Werk montiert werden
  • Es wird nur ein System angewendet, von der inneren Oberfläche, bis zur äusseren Verkleidung, was zu weniger Schnittstellen führt, weniger Koordination beansprucht und schlussendlich kostengünstiger ist.

 

Eigenschaften des verkleideten Massivbaus:

  • Der Massivbau mit den Betondecken erlaubt eine etwas flexiblere Grundrissgestaltung als der reine Holzbau.
  • Der Wandaufbau erfolgt mehrschichtig. Die statische Ebene wird in Massivbauweise erstellt, die Dämmebene wird auf der Baustelle auf die statische Ebene montiert und anschliessend, ebenfalls auf der Baustelle, wird die Dämmebene verkleidet.
  • Es sind verschiedene Gewerke, welche diese Schichten ausführen, was zu mehr Schnittstellen, mehr Detaillösungen, mehr Koordination, mehr Zeitaufwand und schlussendlich zu höheren Kosten führt.
  • Diese Ausführung ist sehr witterungsabhängig und bedingt, dass die Trocknungszeiten eingehalten werden, damit keine Baufeuchtigkeit eingeschlossen wird welche zu Schäden führt.
  • Die Bauzeit verlängert sich erheblich durch die vielen Arbeiten am Bau und die Qualität ist schwierig zu halten, da die äusseren Einflüsse viel massgebender sind.
  • Es braucht viel Zeit, bis die Gebäudehülle inklusive Fenster und Verkleidung dicht erstellt ist. So  müssen oft zusätzliche, temporäre Schutzmassnahmen getroffen werden.

Kombination beider Bauweisen als optimale Lösung

Als optimale Lösung für solche Gebäude sehe ich die Kombination der beiden Bauweisen – den Hybridbau. Die statisch relevanten Bauteile wie Decken, tragende Innenwände, Stützen werden in Massivbauweise erstellt. So können die Grundrisse all dieser Gebäude wie angedacht realisiert werden. Die Gebäudehülle wird in vorgefertigter Holzbauweise erstellt. Damit wird der Massivbau mit einer hocheffizienten Hülle eingepackt und die Vorteile beider Bauweisen werden kombiniert und somit addiert; und ebenfalls positiv: die Kosten werden optimiert!

 

Der Hybridbau ist heute noch nicht weit verbreitet und damit oft als Lösungsansatz unbekannt. Wir von der Renggli AG haben schon viele, auch sehr grosse Hybridbauten erstellt, den ersten bereits vor 12 Jahren.

Im Jahr 2008: Erster Mehrfamilienhaus-Hybridbau von Renggli.

Die wichtigsten Punkte, die bei der Planung und Umsetzung von Hybridbauten beachtet werden müssen:

  • Die Lastabtragung der Betondecken erfolgt nicht über die Aussenwände, sondern über die Innenwände oder Stützen.
  • Balkone wenn möglich aussen abstützen, da das Versetzen der Elemente nur bis zu einer beschränkten Tiefe möglich ist.
  • Das geeignete Hybridsystem wird anhand der Lastabtragung und Deckenübergängen gewählt.
  • Die Holzbauwände werden bis ca. 3 Geschossen aufeinander gestellt und an den Massivbau verankert. Bei höheren Gebäuden werden die Elemente geschossweise abgestellt oder jedes zweite oder dritte Geschoss als Auflager ausgeführt.
  • Die Eigenschaften der beiden Bauweisen müssen beachtet und mittels Toleranzen in der Planung berücksichtig werden.
  • Während der Bauphase muss die Arbeitssicherheit stets eingehalten und das Gerüst entsprechend angepasst werden.
Überzeugende Synergie von Holz und Beton: swisswoohouse-Überbauung in Möriken.
Überzeugende Synergie von Holz und Beton: swisswoohouse-Überbauung in Möriken.

Der Hybridbau bietet mit der Kombination der Vorteile beider Bauweisen eine optimale Lösung für sehr viele Gebäude, welche heute nur mit einer Verkleidung in Holz ausgeführt werden. Wir bei der Renggli AG haben eine grosse Erfahrung sowohl in der Planung wie auch in der Realisierung von Hybridbauten und beraten und unterstützen Architekten, Bauherrschaften und Investoren sehr gerne auf dem Weg zur optimalen Lösung.

Fragen zu Vor- und Nachteilen von reinen Holzbauten im Vergleich zu Hybridbauten?

Kontaktieren Sie uns. Gerne kommen wir mit Ihnen ins Gespräch.

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«Sind Holzverkleidungen bei Massivbauten sinnvoll?»

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