Weshalb die Zarge bei Oberlichtern keine Nebenrolle spielt und sich der Einsatz von Stufenglas und die Elementbauweise bezahlt macht.
Ob bei einem Flach-, Steil-, Pult- oder Tonnendach: Mit Oberlichtern lassen sich Räume gleichmässig mit Tageslicht fluten. Was mir bei Beratungsgesprächen immer wieder auffällt: Weniger das Glaselement, sondern das Drumherum gibt zu reden. Denn bei modernem Isolierglas – wir verbauen zu 95 Prozent Dreifachverglasungen - erübrigen sich Diskussionen zu den u-Werten meist. Wesentlich bleibt der Umgang mit den vielen Schnittstellen rund um das Glas. Stichworte: Dämmzarge und Isolationsrahmen. Bei unseren oecoline-Elementen kommt eine auf den jeweiligen Bedarf abgestimmte Sandwich-Holzkonstruktion zum Einsatz. Matchentscheidend ist aus meiner Sicht, dass das komplette Dachfenster-Element unter kontrollierten Bedingungen vorproduziert wird. Und zwar fixfertig lackiert und bereits mit allfälligen Kabelführungen versehen, etwa für Lüftungen, NRWA oder auch verdeckte Leuchtbänder (LED), die wir ebenfalls einbauen. Unser Credo: Je mehr wir in unserem Werk in Lungern vorbereiten können, desto besser ist die Qualität und somit auch die Qualität der Bauseitigen Schnittstellen.
Intensive Vorabklärungen, schnelle Bauzeit
Die HP Gasser AG hat sich mehrheitlich auf Oberlichter spezialisiert, die von baulichen Standards abweichen. Die Vorabklärungen sind oftmals aufwändig und detailreich. Bei Sanierungsprojekten sind teils gar Sondierungen nötig, um bei der Montage keine bösen Überraschungen zu erleben. Allesamt Bemühungen, die durch die schnelle Elementbauweise bei der Montage wettgemacht werden. Ein Fallbeispiel: Im Rahmen der Umnutzung des Trilaparks (ehem. Trilacolor) zum «Gewerbepark Zofingen» drängte sich im vergangenen Sommer eine thermische Sanierung des charakteristisch gezackten Sheddaches (Sägezahndach) auf. Die alten Drahtglasfenster machten einer oecoline vario-Verglasung Platz. Bei der Vorsondierung zeigte sich, dass aus statischen Gründen gewisse Betonträger aufgrund von Spannkabeln nicht angebohrt werden durften. Um diese neuralgischen Punkte zu umgehen, wurden die teils bis neun Meter langen Fensterelemente im Werk selbststützend konstruiert. Auf der Baustelle selbst ging es dann wiederum flott: Innert sechs Tagen waren die verglasten Dachaufbauten eingesetzt (total 700m2). Unsere Monteure schafften also über 100m2 am Tag!
Weshalb Stufenglas?
Das war auch einer der Gründe, welcher Bauherrschaft und Architekt überzeugten. Gefragt war die arbeitsorganisatorische Rücksichtnahme auf den Fortschritt des Innenausbaus wie auch auf die bereits eingezogenen Mieter (Restaurant, Tanzstudio, Stoffhändler). Vereinfacht gesagt: Das Loch, das am Morgen jeweils im Dach geöffnet wurde, musste am Abend wieder verschlossen sein! Zudem waren von der Bauherrschaft Fensterelemente mit Stufenglas gewünscht – etwas, das noch nicht viele Firmen anbieten. Bei dieser absatzlosen Rahmenkonstruktion läuft das Regenwasser ungehindert ab. Das ist eine wesentliche Verbesserung zur herkömmlichen Variante, wo eine Klemmleiste Glas und Blech abdichtet und so für stehendes Wasser sorgt, welches das Fenster verschmutzt oder sogar in die Konstruktion eindringen kann.
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