In diesem Beitrag stellen wir hybride Bauprojekte und die Beweggründe für diese Bauweise vor.
Es gibt Holzbauten, die von aussen gar nicht danach aussehen. Und es gibt Gebäude, die nach Holzbauten aussehen, aber Hybridbauten sind. Die Spielvarianten von Beton und Stahl im Zusammenspiel mit Holz – oder umgekehrt – sind immens und meistens sehr funktional.
Mehrfamilienhaus Sursee mit sechs Wohnungen
«Der mittlere Gebäudeteil mit dem Eingang wurde hybrid gebaut, auch weil die Kunst danach verlangte: Sichtbeton bringt auf Wunsch der Architekten die massiven Eichensäulen mit Skulpturen der Bauherrschaft besser zur Geltung. Zudem waren Betondecken hilfreich für die Statik und die Organisation von Heizung, Lüftung, Kühlung und sanitärer Einrichtung.»
Christoph Zürcher
Projektleiter Holzbau, Renggli AG
Mehrfamilienhaus Amlehn Sursee
Überbauung Aletsch Naters
«Die Überbauung Aletsch in den Walliser Alpen kombiniert Holz und Beton mit architektonischem Bezug auf die traditionelle Holzbauweise des alten Dorfkerns. Dank Skelettbau in Stahlbeton mit dämmenden Wandelementen aus Holz ist das ressourcensparende und nachhaltige Gebäude auch dem straffen Kosten- und Zeitplan entgegengekommen.»
Matthias Schmidiger
Projektleiter Holzbau, Renggli AG
Überbauung Aletsch Campus Naters
Mehrfamilienhaus Neuenkirch mit drei Wohnungen
«Die gesetzlichen Vorgaben zur Bestandesgarantie verlangten, dass der Ersatzbau auf die gleichen Gebäudemasse und damit auf den bestehenden Keller gestellt wird. Zudem hatten Abriss und Aufbau zwingend am selben Tag zu erfolgen. Also mussten wir zuerst die neuen Innenwände und Decken tragend im Massivbau erstellen, bevor wir die Aussenwände abreissen und gleichentags durch neue Holzbauelemente ersetzen konnten.»
Tom Andris
Projektentwickler Generalunternehmung, Renggli AG
Zentrumsgebäude Siloah: ein Klinikgebäude mit Restaurant, Büros etc.
«Mit dem natürlichen Baumaterial Holz ist den Pflegebedürftigen und allen Mitarbeitenden besser gedient: Es bedeutet eine kürzere Bauzeit und erheblich weniger Emissionen, wenn bei laufendem Betrieb gebaut werden muss. Der Hybridbau war eine clevere Alternative für ein gesundes Raumklima durch die ökologische Hülle.»
Andreas Garraux
Architekt Gesundheitsbauten, Renggli AG
Zentrumsgebäude Siloah Gümligen
Ärztezentrum und Mehrfamilienhaus Ossingen und weitere Gewerberäume
«Die Ärztepraxis im EG war wegen der Röntgenstrahlen auf Beton angewiesen. Doch die Bauherrschaft sowie die Ärzte haben unseren Vorschlag sofort akzeptiert, das Gebäude mit viel Holz zu realisieren. Mit dem Hybridbau konnten wir so sehr unterschiedliche Anforderungsprofile abdecken.»
Peter Sandri
Architekt, Sandri Architekten
Wohnhaus und Ärztezentrum Ossingen
Mehrfamilienhaus Lenzburg mit 20 Wohnungen
«Im Gegensatz zu bisherigen Modulbauten kommt in Lenzburg ein Stahlgerüst als Tragwerk zum Einsatz. Die Konstruktion beschleunigt die Bauzeit und trägt die Lasten effizient ins Fundament ab. Dank ausgeklügelter Schallentkoppelung zwischen Holz und Stahl reduziert sich auch der Lärmpegel im Innern.»
Simon Haus
Bauherr, AXA Investment, Managers Schweiz AG
Mehrfamilienhaus Steffisburg mit fünf Wohnungen
«Bei grösseren Vorhaben entsteht ein Hybridbau oft auch als Kompromiss, weil es an Erfahrung für einen reinen Holzbau fehlt. Das war in Steffisburg 2012 nicht anders. Man tastet sich über den Hybridbau an die Möglichkeiten von Holz heran. In Norddeutschland beobachte ich nun dasselbe Phänomen.»
Helge Kunz
Architekt, Renggli Deutschland GmbH (damals Renggli AG)
Mehrfamilienhaus Walkepark Steffisburg
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Über den Autor
Markus Gabriel ist Inhaber und Creative Director bei der Agentur Angelink. Er schreibt seit Jahren Texte für das Renggli-Kundenmagazin «Faktor Raum» und den Fachblog.
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