Vom Praktikum zur Festanstellung: Ein Einblick mit Ramon Erni

Seit mehr als einem Jahrhundert realisieren wir bei Renggli Holzbauprojekte. Wir haben bereits zahlreiche Lernende und Studierende auf ihrem Weg in die Praxis begleitet – darunter auch viele angehende Holzbauingenieure wie Ramon. Als Praktikantin oder Praktikant bei uns erhältst du einen umfassenden Einblick in den gesamten Prozess – von der Planung bis hin zur Realisierung auf der Baustelle. Doch was macht ein Praktikum bei uns besonders und wie sieht der Alltag aus? Lassen wir Ramon erzählen.

Weshalb hast du dich für das Studium zum Holzbauingenieur entschieden?
Als gelernter Zimmermann EFZ habe ich beschlossen, mich weiterzuentwickeln und bin auf das Studium des Holzbauingenieurs aufmerksam geworden. Der Beruf des Holzbauingenieurs ist für mich eine spannende Mischung aus technischer Expertise und Verantwortung. Als Schnittstelle zwischen den Architekten und der Realisierung eines Projekts entwickelt der Holzbauingenieur Lösungen, die sowohl innovativ als auch nachhaltig sind. Besonders spannend finde ich den eigenen Einfluss und die Verantwortung, die mit dieser Rolle einhergehen. Man trägt nicht nur die Verantwortung für die Tragsicherheit, sondern stellt auch sicher, dass die richtigen Materialien an den richtigen Stellen eingesetzt werden.

Weshalb hast du dich dazu entschieden ein Praktikum zu absolvieren?
Obwohl ein Praktikum nicht obligatorisch ist, war für mich von Anfang an klar, dass ich während meines Studiums eines absolvieren möchte. Besonders wichtig war mir dabei, dieses in einem Unternehmen zu machen, das Projekte nicht nur plant, sondern auch selbst umsetzt. Renggli bietet als Holzbauunternehmen durch seine eigene Engineering-Abteilung im Holzbau die ideale Möglichkeit, den Beruf des Holzbauingenieurs in seiner ganzen Bandbreite zu erleben. Man kann Projekte nicht nur planen, sondern diese auch in der realen Umsetzung verfolgen. Das ist ein grosser Vorteil, um zu verstehen, welche Lösungen wirklich funktionieren und wo in der Umsetzung Herausforderungen auftauchen.

Wie hast du in deinem Praktikum die Theorie mit der Praxis verbinden können?
Das Praktikum bei Renggli ist auf praxisorientiertes Lernen ausgelegt. Zu Beginn hatte ich eine Einführungsphase in allen Abteilungen, um die Abläufe von Renggli kennen zu lernen. Später habe ich ein eigenes Einführungsprojekt erhalten, das ich im Team mit einem erfahrenen Projektcoach betreuen konnte. In der ersten Phase des Praktikums wurde ich aktiv in die Tragwerksplanung, das Erstellen des Aussteifungskonzepts und die Entwicklung von Brandschutzlösungen eingebunden. 

Ein wichtiger Teil des Praktikums ist der Einblick in die Produktion und Montage. So lernte ich die gesamte Wertschöpfungskette kennen und konnte meine Lösungen direkt in der Praxis testen. In der zweiten Hälfte des Praktikums widmete ich mich intensiv meiner Bachelorarbeit, für die mir ein ganzer Tag pro Woche zur Verfügung stand. Dabei konnte ich auf die Expertise meiner Kolleginnen und Kollegen bei Renggli zurückgreifen, die mich während des gesamten Prozesses unterstützten.

Welche Erkenntnis nimmst du aus dem Praktikum mit?
Die wertvollste Erkenntnis, die ich während meines Praktikums gewann, war die enge Vernetzung von Theorie und Praxis. Die Theorie ist zwar wichtig, aber erst durch die praktische Anwendung wird sie wirklich greifbar. Das Verständnis für die Abläufe und das Finden effektiver Lösungen wird durch die direkte Umsetzung viel konkreter. Diese Erkenntnis hat mir geholfen, mein Wissen besser anzuwenden und einzusetzen.

Wie wurdest du während des Praktikums unterstützt?
Bei Renggli wirst du von einem erfahrenen Projektcoach begleitet, der dich während deines Praktikums unterstützt und dir hilft, dich weiterzuentwickeln. Wir nennen diese Person Gotti oder Götti.

Was ist der Unterschied zu einem Praktikum bei einem Holzbau-Engineering-Büro?
Die praxisnahe Ausbildung! Da wir sowohl über ein Planungsteam als auch über eine eigene Produktionsstätte und Montageteams verfügen, kannst du sicher sein, dass du die Theorie in der realen Welt erlebst. Bei uns hast du die Möglichkeit in der Produktion sowie auf der Baustelle mitzuarbeiten.

Konntest du im Praktikum etwas bewirken? Wenn ja, was?
Du hast einen direkten Einfluss auf deine Projekte: Deine Lösungen werden nicht nur auf dem Papier entwickelt, sondern auch tatsächlich im Werk umgesetzt und von unseren Zimmerleuten auf der Baustelle montiert.

Vom Praktikum zur Festanstellung – wie kam es dazu?
Für mich war das Praktikum der perfekte Einstieg in meine Karriere bei Renggli. Mir wurden während des Praktikums viel Vertrauen und Verantwortung entgegengebracht, was für mich eine wertvolle Erfahrung war. Diese Erfahrung hat meine Vorstellungen von einer zukünftigen Festanstellung massgeblich beeinflusst. Tatsächlich wurde ich nach Abschluss meines Praktikums im Sommer 2024 als Projektleiter Engineering angestellt.

Was ist nun der Unterschied zwischen Praktikum und Festanstellung?
Im Praktikum ist der Druck geringer, es wird mehr Verständnis für Fehler aufgebracht. In einer Festanstellung hingegen wird von mir erwartet, dass ich die Themen sicher beherrsche, und eigenständig Lösungen finde. Trotzdem ist der Arbeitsalltag ähnlich – der einzige Unterschied: In einer Festanstellung muss ich mich nicht mehr mit der Bachelorarbeit beschäftigen.

Ramon, herzlichen Dank für deine Offenheit und deine Zeit für das Interview.