Der Ausbau der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL geriet unangemeldet zum Minergie-Leuchtturm-Projekt für die Rundum-Optimierung von Bestandesbauten. Die Gewinner der Ausschreibung schafften nicht nur mehr Platz auf energetisch mustergültige Art, sondern auch formale Ordnung in die Reihen der bestehenden Bauten.
Die Ausgangslage in Birmensdorf war ein architektonisches Durcheinander von Bauten aus verschiedenen Epochen. Da traf das Betoneinerlei aus den 60er-Jahren auf ein hölzernes Schrägdach aus den 80er-Jahren; Stahl-und-Glas-Gebäude aus den 90er-Jahren kontrastierten mit dem modernen Pflanzenschutzlabor von 2014. Ziel des Projektwettbewerbs war es, mit der Modernisierung der Gebäude mehr Raum für die rund 500 Mitarbeitenden zu schaffen, ohne gleichzeitig den Energieverbrauch zu steigern. Mit der Dietrich Schwarz Architekten AG wählte die WSL einen Partner, der energetische Fragen auch energisch angeht: Dietrich Schwarz ist Professor für Nachhaltiges Bauen an der Universität Liechtenstein und Vorstandsmitglied des Vereins Minergie Schweiz.
Holz als energetischer Leistungsträger war naheliegend für eine Forschungsanstalt, die selber schon wichtige Beiträge im Holzbausektor geleistet hat. Die nicht alltägliche Lösung der Dietrich Schwarz Architekten und die besondere Herausforderung für die Renggli-Mitarbeitenden bestanden darin, über die beiden Hauptgebäude eben mal eine neue Hülle zu stülpen. Diese sorgte nicht nur für die angestrebte Dichtigkeit, sondern ganz nebenbei auch für die formale Harmonisierung der Aussenansichten. Dank der Fassadenelemente ab Renggli-Werk mit den bereits eingearbeiteten Fenstern liess sich die Hülle sofort schliessen – ein grosser Vorteil. Aber so gesehen, verfügten die Häuser nun über zwei Fassaden und ein Problem mit der Belüftung.
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