27.04.2016 | Medienmitteilung
Forschungslabor NEST nimmt Formen an
NEST (Next Evolution in Sustainable Building Technologies) ist ein „Living Lab“ – nationale und internationale Akademiker und Gäste werden in dem Gebäude leben und arbeiten. Sie erforschen dabei in der täglichen Anwendung in Langzeittests, die weit über die üblichen Labortests hinausgehen, technologische und materialtechnische, systemische und prozessorientierte Innovationen aus der Bau- und Energiebranche. Die NEST-Vision ist, nachhaltige Technologien mit minimalem Energiebedarf in den Markt zu bringen. Das Gebäude besteht aus einem zentralen Gebäudekern und bis zu 15 Einheiten, sogenannten „Units“, die sich unterschiedlichen Forschungsthemen widmen.
Unit Vision Wood steht für Holzinnovationen
Vision Wood steht für den visionären Umgang mit der natürlichen Ressource Holz im Bauwesen.
Angefangen bei einem Raumkonzept basierend auf modularer Bauweise, über Verwendung von Buchenholz für den konstruktiven Hochbau bis zu unterschiedlich funktionalisiertem Holz als Baustoff beherbergt diese Unit eine Vielzahl von Innovationen im Holzbereich. Entwickelt wurde sie durch die Abteilung Angewandte Holzforschung der Empa in Zusammenarbeit mit der ETH Zürich.
Die Wohneinheit soll den Beweis dafür liefern, dass sich mit dem altbewährten Werkstoff Holz zukunftsweisende Lösungen für ökologisches Bauen und ansprechendes Design verbinden lassen. Für Max Renggli, CEO der Renggli AG, ist das NEST ein wegweisendes Projekt: „Gebäudetechnologie heisst in Zukunft vernetztes Wissen, heisst neue Materialkombinationen. In der Unit Vision Wood erhält Holz neue Funktionen, wie z.B. brandhemmende oder wasserabweisende Eigenschaften. Dies kann bei vorgefertigten Elementen sehr hilfreich sein. Aktuell sind wir im Bauwesen aber immer mit dem Preis gefordert. Diese Auffassung gilt es zu korrigieren. Es gilt weniger über den Preis zu verkaufen, sondern über den Mehrwert, der für die Menschen geschaffen wird, die in diesen Räumen leben. Dafür ist Holz natürlich ein genialer Werkstoff.“
Renggli und ruum planen Raummodule
Die Unit Vision Wood wurde in vorgefertigter Holzbauweise im sogenannten Modulbau erstellt. Der planende Architekt Simone Petrelli von ruum GmbH war früher als Architekt bei Renggli AG tätig und massgeblich an der Modulbauserie VISION:R beteiligt. Mit seiner Expertise erarbeitete er gemeinsam mit dem Renggli-Team das Konzept der Unit. In den vergangenen Wochen wurden die sieben Raummodule der Unit im Renggli-Werk in Schötz unter optimalen Bedingungen im Werk vorproduziert und zusammengebaut. Alle neuartigen Materialien und Werkstoffe wurden von den Forschungspartnern angeliefert und direkt in die Raummodule integriert.
Passgenaues „Einfädeln“ der Module
Die Raummodule verlassen als vollständige Einheiten inklusive Sanitär-, Lüftungsinstallationen und Einbauten per Tieflader das Werk. Durch diesen hohen Vorfertigungsgrad dauert die Montage nur wenige Stunden. Neu war auf der Empa-Baustelle in Dübendorf, dass die Raummodule in eine bereits vorhandene Gebäudestruktur „eingefädelt“ werden mussten. Normalerweise werden sie einem vorbereiteten Fundament mit dem Kran von oben platziert. Im NEST wurden sie mit Hilfe von Kränen und Schienen in die Gebäudestruktur, das sogenannte „backbone“ aus Stahlbeton, geschoben und montiert.
Eröffnung im Mai
Am 23. Mai 2016 findet die Eröffnungsfeier des NEST mit Bundespräsident Johann Schneider-Ammann statt. Im Anschluss daran steht das Forschungslabor auch der Öffentlichkeit für Besichtigungen zur Verfügung.
Die Units werden in den nächsten Jahren je nach Fortschritt der Projekte ausgetauscht und neue Einheiten montiert – so wird das „Living Lab“ tatsächlich zu einem lebenden und sich verändernden Labor.
Weiterführende Informationen
Fotoalbum zum Unit «Vision Wood» auf unserer Facebook-Fanseite
Bauherr NEST | Empa |
Architektur Unit Vision Wood | Ruum GmbH |
Generalunternehmung Unit Vision Wood |
Renggli AG |
Eröffnung NEST | Mai 2016 |